Samstag, 20. März 2010

VORGESCHICHTE

Die Buchpublikation 
DAS RICHARD WAGNER FESTSPIELHAUS BAYREUTH

Im April 2007 erscheint, nach zweijähriger Vorarbeit, eine vom Heidelberger Musikwissenschaftler Dr. Markus Kiesel herausgegebene Monographie über das Bayreuther Festspielhaus, seine Architektur und seine Geschichte. Der Kunsthistoriker Dr. Dietmar Schuth nimmt eine kritische Neubewertung des Festspielhauses als Baukunstwerk und Teil des Wagnerschen Gesamtkunstwerks vor. Der Kölner Architekturfotograf Jens Willebrand dokumentiert das Gebäude umfassend fotografisch, zeigt in seinen mehr als 200 poetischen Farbbildern die wahre Schönheit des Baus und lässt unzählige Details wahrnehmbar werden. Der Kölner Grafiker Joachim Mildner, der die Idee zu diesem Buch hatte, stellte dieses Team zusammen, gestaltet und produziert das zweisprachig (deutsch/englisch) gehaltene, 224-seitige, großformatige Buch mit hohem Gespür für Ästhetik und Materialität. In enger Zusammenarbeit mit den Festspielen, die die „Bautagebücher“ der letzten 40 Jahre zur Verfügung stellten, entsteht bei der Arbeit am Buch die Idee zu einem Museumsneubau in unmittelbarer Nähe zum Festspielhaus, der den Kosmos Richard Wagners ganzjährig und nicht nur für die Festspielgäste erlebbar machen soll.

Das Buch ist über den Buchhandel oder versandkostenfrei innerhalb Deutschlands über 
http://www.bayreuthbuch.de/
erhältlich.   
ISBN 978-3-00-020809-6   
Preis EUR 68,--


Das 1873 errichtete Richard-Wagner-Festspielhaus wurde in seiner Architektur bisher kaum als interessant wahrgenommen und oft als Scheune oder Theaterbaracke verunglimpft. Doch das Bayreuther Theater gehört, wie der Bild-/Textband ausführlich nachweist, ganz elementar zum Gesamtkunstwerk des Meisters und ist sogar schöner, als viele denken. Die Restaurierungen der letzten Jahre haben die antikisierenden Elemente des Außenbaus und den pompejanischen Stil im Inneren wieder sichtbar gemacht, wodurch die Antikensehnsucht Wagners seit seinen revolutionären 1848er Jahren wieder deutlich wird. Hinzu kommt in scheinbarem Widerspruch eine schlichte Fachwerkarchitektur aus billigen Backsteinen, die bisher lediglich als Ausdruck des Provisoriums verstanden wurde. Doch auch hier gelingt in dem Buch eine ästhetische Neubewertung, die diese so nordisch anmutende Architektur mit den Backsteinbauten Schinkels und der genuin romantischen Gesinnung Wagners in Verbindung bringt. In diesem Sinne wird der Stil des Festspielhauses mit dem Begriff der „hellenistischen Romantik“ neu eingeordnet. 

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